Von Erik Trümper
Leipzig – In vielen Teilen Sachsens und Leipzigs wird von Nachbarn oft heftig gegen die Eröffnung von neuen Asylbewerberheimen protestiert. Im alternativen Connewitz ist dies anders.
Die Initiative „Connewitz für Geflüchtete“ fordert nun sogar die Stadt auf: Baut eine Unterkunft bei uns, auf der Freifläche Leopoldstraße! 1300 Unterschriften wurden dafür gesammelt und am Mittwoch an OB Burkhard Jung (SPD) übergeben.
Konstantin Freybe, Sprecher der Initiative: „Auch in Leipzig gab es in der Vergangenheit rassistische Proteste gegen Asylsuchende. So zum Beispiel in Schönefeld, Wahren oder Wiederitzsch. Daher fordert die Initiative die Stadt Leipzig auf, keine weiteren Unterkünfte in Stadtteilen zu schaffen, in denen ein rassistisches Grundklima vorhanden ist.“
Die 5600 qm große Fläche in der Connewitzer Leopoldstraße steht für gut 2 Mio. Euro zum Verkauf. Wohnungsbau ist möglich – also auch eine Unterkunft für Asylbewerber.Nötig wäre sie allemal. Leipzig erwartet in diesem Jahr 3000 neue Flüchtlinge.
Sozial-Dezernent Prof. Thomas Fabian (SPD): „800 sind bislang angekommen.“ Und freie Unterkünfte sind bereits jetzt äußerst knapp.
Freybe sieht im Süden unterdessen weiteres Unterbringungspotenzial: „In Connewitz gibt es noch weitere Brachflächen, die Platz für Unterkünfte bieten würden.“