Leipzig. Im Zuge des Umzugs von Hunderten Flüchtlingen in verschiedene Leipziger Stadtteile in diesem Jahr plant der „Initiativkreis Menschen.Würdig“ diverse Infoabende. Ziel der Veranstaltungsreihe mit dem TItel „Auf gute Nachbarschaft“ sei der Austausch mit den Anwohnern. Wie die Initiative mitteilte, soll der erste dieser Abende Anfang April im Stadtteil Wahren stattfinden und eine Lesung aus dem Buch „Kaltland“ (Rotbuch Verlag) über die Zustände Anfang der 1990er Jahre in Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda beinhalten. Ein genauer Termin ist bisher noch unklar.
Wie Daniel Bergelt, Sprecher der Initiative, gegenüber LVZ-Online sagte, habe es während der Debatte um die Dezentralisierung der Flüchtlingsunterkünfte im vergangenen Jahr in Leipzig teilweise sehr unschöne Kommentare in den Stadtteilen gegeben. „Die undifferenzierte Haltung in Wahren gegen die Flüchtlinge kam allerdings immer nur von der Bürgerinitiative. Wir haben inzwischen auch viele andere Stimmen aus dem Stadtteil gehört und wollen diesen mit unserer Veranstaltung nun eine Plattform geben“, so Bergelt.
Im Juli vergangenen Jahres hatte die Leipziger Ratsversammlung die Schließung des maroden Flüchtlingsheims in der Torgauer Straße und eine schrittweise Umsiedlung der Bewohner in dezentrale Unterkünfte im gesamten Stadtgebiet beschlossen. Während die Ankündigung in den meisten Stadtteilen positiv oder gleichgültig aufgenommen wurden, regte sich in Wahren und Plaußig-Portitz Protest.
© LVZ-Online, 15.02.2013, 15:19 Uhr