+++ Forderung nach selbstbestimmten Wohnen und Leben Asylsuchender +++ Rassistische Mobilisierung von Bürger_innen entgegentreten +++
„Es ist eine fährlässige Politik, wenn man mit neuen Heimen auf die steigenden Asylsuchendenzahlen reagiert“, so Stefan Stein vom NAMF. „Heime wirken stigmatisierend und entsprechen nur selten den Bedürfnissen der untergebrachten Personen. Sie können, wenn überhaupt, nur eine Übergangslösung darstellen“, so Stein weiter.
„Vielmehr bedarf es einer selbstbestimmten dezentralen Unterbringung in Wohnungen oder Wohngemeinschaften. Dabei kann man sich an Modellen wie in Leverkusen orientieren, wo ein Recht auf eigenen Wohnraum besteht und bis zu 70% der Personen dezentral untergebracht sind“, so Kim Schönberg vom Initiativkreis Menschen.Würdig.
Heime und ihre BewohnerInnen sind in Sachsen und Deutschland immer wieder betroffen von rassistischen Protesten und Angriffen: „Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem in der Presse nicht von irgendwelchen Protesten gegen Asylsuchendenunterkünfte berichtet wird“, so Schönberg. „In Sachsen macht derzeit Schneeberg bundesweit traurige Berühmtheit. Dort nutzen NPD-Kader und freie Nazikräfte die rassistische Stimmung in der Bevölkerung. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch in Schneeberg Unterkünfte und Menschen angegriffen werden“, so Stein vom NAMF.
„Wir fordern deshalb die sächsische Landesregierung und die Kommunen auf, sich schnellstmöglich mit den Nichtregierungsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden zusammen zu setzen und eine neue Strategie zu entwickeln. Ziel muss es sein, den Menschen vom ersten Tage an ein Leben in Würde zu ermöglichen, sich deutlich für eine Aufnahmepolitik auszusprechen und dem rassistischen Potential in Sachsen entgegenzutreten.“, so Schönberg und Stein.