Leipzig – Es ist ein Skandal, der immer weitere Kreise zieht: Erst kommt raus, dass in Leipzigs Asylbewerberheimen unhaltbare Zustände herrschen und Stasi-Seilschaften das Sagen haben, nun empört der nächste Fall den sächsischen Flüchtlingsrat.
In Rackwitz (Nordsachsen) sollen im Oktober 120 Flüchtlinge in ein heruntergekommenes ehemaliges Lehrlingswohnheim ziehen.
„Das Gebäude entspricht weder im Brandschutz noch in der Wärmedämmung den Anforderungen“, sagt Bürgermeister Manfred Freigang (54). Anwohner vermuten zudem Asbest in Zwischenwänden.
Ebenfalls fragwürdig: Den Zuschlag erhielt die „KVW Beherbergungsbetriebe GmbH“ aus Kassel, die in Möhlau (Sa.-Anhalt) Asylsuchende in einer verdreckten Sowjet-Kaserne unter unwürdigen Umständen hausen ließ. „Der Landkreis muss bei der Ausschreibung alle Informationen zum Betreiber recherchieren. Die KVW GmbH stand in der Kritik“, so der Flüchtlingsrat.
Doch das zuständige Amt urteilte anders: „Der Bieter besitzt die erforderliche Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit.“ Bei voller Belegung würde der Betreiber rund 31 000 Euro im Monat kassieren.
Landrat Michael Czupalla (CDU) versucht zu beschwichtigen: „Wir müssen mehr Flüchtlinge unterbringen – wo, haben wir noch nicht endgültig entschieden.“
(Quelle: Bild-Online; )