Offener Brief von Bewohner*innen der Massenunterkunft in der Torgauer Straße 290
Dear Mayor,
we are four of hundreds people who live in the ( Refugees Wohnheim ) in Torgauer Street.
We heard that you are going to build a new building There.
What kind of plans are you thinking about??
The establishment of Residential complex for refugees who suffered of the effects of the war and some of them suffered from psychological problems will generate violence in hearts of those people.
You don’t know the bad situation of living there, insects everywhere, buildings need restoration, furniture doesn’t fit to use and the fence around the place make you feel like you
are a prisoner.
What is our fault?
We came here escaping the war in Syria!!
You can’t feel what we feel in our hearts, each one of us is afraid, we call our families everyday to make sure that they are still alive, we think the whole day about them , about our
future here.
We came here searching a save zone to live in, we want to study, work and complete our life.
We start learning German but do you think it is a good situation to learn a new language?
Please don’t kill our dreams, try to find flats for the people inside Leipzig not far away of it, that the way you can find a solution not to build a new building.
Want to learn German , work and get out of this prison.
Ashraf Jabal, Saleh Alantouz, Mazen Alhamwi, Hussein Hanifa
Übersetzung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir sind Vier von Hunderten, die im Flüchtlingswohnheim in der Torgauer Straße leben. Wir hörten, dass Sie hier ein neues Gebäude bauen wollen. Wie sehen ihre Pläne dafür genau aus?? Die Einrichtung einer (zusätzlichen, Anm. der Red.) Wohnanlage für Flüchtlinge, die noch mit den Erlebnissen aus Kriegsgebieten und mit anderen psychischen Problemen zu kämpfen haben, wird in deren Herzen für Aufruhr sorgen.
Sie haben keine Ahnung von der schlimmen Situation, in der wir hier leben. Hier gibt es überall Insekten, die Gebäude müssen dringend saniert werden, die Möbel sind defekt und der Zaun rings um das Gelände lässt uns wie Häftlinge fühlen. Aber was wird uns vorgeworfen?
Wir sind aus dem Krieg in Syrien hierher geflüchtet!! Sie können nicht nachempfinden, was wir in unseren Herzen fühlen. Jeder von uns hat Angst, wir telefonieren täglich mit unseren Familien, in der Hoffnung, dass sie noch am Leben sind. Wir denken den ganzen Tag an sie und an unsere Zukunft hier.
Wir sind auf der Suche nach Sicherheit gekommen, wir wollen hier studieren, arbeiten und leben. Wir lernen Deutsch, aber glauben Sie, eine solche Situation ist gut, um eine neue Sprache zu lernen?
Bitte, töten Sie nicht unsere Hoffnungen. Versuchen Sie, Wohnungen für uns innerhalb Leipzigs oder nicht weit davon entfernt zu finden. Versuchen Sie eine Lösung zu finden, die nicht bedeutet, hier ein neues Gebäude zu bauen. Wir wollen Deutsch lernen, arbeiten und aus diesem Gefängnis raus.
Ashraf Jabal, Saleh Alantouz, Mazen Alhamwi, Hussein Hanifa