Wie liberal ist die Christlich-Demokratische Union in Leipzig gegenüber anderen Religionen? Wie berichtet, plant die islamische Ahmadiyya-Muslim-Jamaat-Religionsgemeinschaft (AMJ) den Bau einer Moschee in der Gohliser Georg-Schumann-/Ecke Bleichertstraße. Das Thema spaltet Leipzigs CDU.
Der Landtagsabgeordnete Wolf-Dietrich Rost äußerte sich kritisch. Der muslimische Glaube erscheine „vielen als sehr intolerant, wenig aufgeklärt und christenfeindlich“, sagte Jörg Kühne vom Evangelischen Arbeitskreis der CDU. Die Bundestagsabgeordnete Bettina Kolbe ist ebenfalls gegen den Moscheebau, dieser behindere Entwicklung des Stadtteils.
Ganz andere Töne schlägt jetzt die Junge Union (JU) an – die Jugendorganisation der CDU. „Wir können und dürfen Muslime in Leipzig nicht als Bürger zweiter Klasse behandeln“, so der JU-Kreisvorsitzende Markus Walther. Ahmadiyya sei als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Zum Teil würden rassistische und fremdenfeindliche Ressentiments genutzt, um gegen den Bau Stimmung zu machen, kritisierte Walther. Er rief zu Demokratie, Toleranz und Religionsfreiheit auf. r.