Leipzig – Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde kann ihre geplante Moschee an der Georg-Schumann- Ecke Bleichertstraße bauen. Denn eine von ihr gestellte Voranfrage wird die Stadtverwaltung positiv beantworten.
Bau-Dezernentin Dorothee Dubrau (58): „Dabei ging es um die Frage: Ist das Gebäude und seine Nutzung dort möglich? Die Antwort: Ja. Es ist ein Wohngebiet. Dort sind kirchliche Einrichtungen möglich und zulässig.“
Liegt die Antwort endgültig vor, kann Ahmadiyya den Bauantrag stellen. Baubeginn soll im Sommer 2014 sein. Auch fragte die Dezernentin beim Verfassungsschutz nach der Ahmadiyya-Gemeinde. Dubrau: „Man sieht keine Probleme.“
Donnerstag nun lud die Stadt den Bundesvorsitzenden der Ahmadiyya-Gemeinde, Abdullah Uwe Wagishauser (63), ins Rathaus ein. Dort erklärte er: „Wir fühlen uns in Leipzig willkommen. Vor 20 Jahren war es ja in Deutschland fast genau so schwer, eine Moschee zu bauen wie ein Atomkraftwerk.“
Die Grundfläche des reinen Gebetshauses soll 10 mal 17 Meter betragen. Die Kuppel hat eine Höhe von 10,6 Metern. Darunter sind auf zwei Etagen Gebetsräume für insgesamt 100 Menschen vorgesehen. Die beiden Minarette werden 12 Meter hoch.
Wagishauser: „Es sind Zierminarette. Nicht begehbar. Auch wird kein Gebetsruf durch einen Muezzin erschallen.“ Mit etwa 500 000 Euro Baukosten rechnet er. „Wir bauen eine verhältnismäßig kleine, schnuckelige Moschee, keinen Protzbau.“
Die Ahmadiyya-Gemeinde zählt in Deutschland 35 000 Mitglieder, hat 35 Moscheen. Wagishauser: „Wir sind die älteste muslimische Gemeinde in Deutschland. Wir haben immer versucht, den Islam als Religion zu präsentieren, wie wir sie verstehen: als friedliche Religion. Wir sind eine liberale Gruppe, aber wertekonservativ.“ In Leipzig hat Ahmadiyya 60 bis 70 aktive Mitglieder.
(Quelle: bild.de; ERIK TRÜMPER; 11.10.2013 – 07:24 Uhr)