Leipzig. Nachdem die Stadt in der vergangenen Woche ankündigte, dass das Asylbewerberheim in der Torgauer Straße noch zwei Jahre als Wohnort dienen soll, äußert die Linkspartei Kritik an der Entscheidung. Ursprünglich war die Schließung der Unterkunft für Ende des Jahres geplant.
Für Juliane Nagel, Stadträtin der Linken, ist es keine annehmbare Lösung die Schließung des Heimes auf Ende 2014 zu verschieben. „Die Verzögerung der Realisierung der neuen kleinteiligen Wohnhäuser für Asylsuchende war, genau wie die Erhöhung der Zuweisungszahlen nach Leipzig, abzusehen“, sagte Nagel.
Von den ursprünglich acht geplanten Standorten für Asylbewerber sind zwei vom Tisch: So können die Unterkünfte in der Pögnerstraße (Schönefeld) sowie Am langen Teiche (Portitz) nicht realisiert werden. „Der Ausbau des Gebäudes in Portitz wird zu teuer, deshalb haben wir von dem Projekt Abstand genommen“, bestätigte Sozialamtsleiterin Martina Kador-Probst in der vergangenen Woche.
Nagel fordert nun die Stadtverwaltung auf, die Planungen zur Inbetriebnahme der verbliebenen sechs Wohnhäuser voranzutreiben. „Eine weitere Lösungsmöglichkeit kann die Erhöhung der Zahl von dezentral, sprich in eigenen Wohnungen, untergebrachten Asylsuchenden sein“, so die Linken-Politikerin.
Derzeit leben knapp 1200 Flüchtlinge an der Pleiße. Die Gemeinschaftsunterkünfte Liliensteinstraße (aktuelle Kapazität 220 Plätze) und Torgauer Straße (230 Plätze) sind ausgelastet. Im Dezember habe der Stadtrat grünes Licht gegeben, dass Wohnräume in der Georg-Schwarz-Straße 31 sowie Georg-Schumann-Straße 121 von privaten Eigentümern für einen Zeitraum von zehn Jahren angemietet werden. Nahezu fertig ist der Umbau der Häuser in der Riebeckstraße 63, in die nun Ende April die ersten Bewohner einziehen sollen. In zwei Häusern ist dann Platz für 115 Bewohner. Weitere Unterkünfte entstehen in Wahren, Eutritzsch, Dölitz-Dösen und in Eutritzsch.