Protestkundgebung Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘ 01.11.2012, 14 Uhr

Pressemitteilung des Initiativkreises Menschenwürdig anlässlich der geplanten NPD Kundgebungen

BI Wahren und Leipziger CDU ernten nun, was sie gesät haben: NPD Aufmärsche am 1. November in Leipzig angemeldet. Der Initiativkreis Menschen.Würdig ruft zur breiten Solidarität mit Asylsuchenden, Geflüchteten, MigrantInnen und Angehörigen des muslimischen Glaubens auf.

Für den 1. November plant die sächsische NPD im Rahmen einer sachsenweiten Kundgebungstour zwei Veranstaltungen in Leipzig. Die neonazistische Partei möchte vor dem Sitz eines Moschee-Vereins in der Roscherstraße sowie dem zukünftigen Wohnhaus von Asylsuchenden und Flüchtlingen in der Pittlerstraße demonstrieren. Detlef Holz, Pressesprecher des Initiativkreis Menschen.Würdig aus Leipzig sagt dazu: „Wir sind überrascht, dass die NPD so lange gebraucht hat, um sich die Vorurteile und Ressentiments, die von einigen WahrenerInnen und anderen LeipzigerInnen im Zuge der Dezentralisierungsdebatte geäußert wurden, zunutze zu machen.“

Der Initiativkreis Menschen.Würdig macht darauf aufmerksam, dass im vergangenen Sommer zahlreiche Argumente gegen Flüchtlinge und Asylsuchende vorgetragen wurden, die dem rassistischen und menschenverachtenden Weltbild der NPD sehr ähnlich sind. Als in Leipzig über eine menschenwürdigere Unterbringung von Geflüchteten diskutiert wurde, war statt einer breiten Unterstützung von vor Krieg und politischer Verfolgung Geflohenen, eine Gleichsetzung von Asylsuchenden mit Armut, Kriminalität und einer Verwahrlosung der Wohnviertel zu erleben. „Gerade aus Wahren waren immer wieder unschöne Töne zu vernehmen. Daher sollten sich die BI Wahren sowie die CDU nun nicht darüber wundern, dass ihre eigene Saat auch irgendwann aufgeht“, so Detlef Holz weiter.

„Erschreckenderweise“, so Holz, „hat sich in Wahren seit der Debatte im Sommer nichts getan. Anstatt sich selbstkritisch mit der Intention des NPD-Aufmarsches auseinanderzusetzen, sehen sich die WahrenerInnen als Opfer der NPD, durch deren Zwecke sich die AnwohnerInnen vereinnahmt sehen.“

Holz: „Der jüngst veröffentlichte ‚Offene Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig‘ kann dafür als Beleg angeführt werden. Die UnterzeichnerInnen der BI Wahren und CDU diskreditieren nicht nur rassismuskritisches Engagement von Leipziger EinwohnerInnen als ‚linksextrem‘, sondern sie setzen den Einsatz dieser Menschen gleich mit den menschenverachtenden Denken und Handeln von Neonazis.“

Auch in diesem Schreiben an den OBM Jung sind die Vorurteile und Ressentiments im bürgerlichen Gewand erkennbar. Damit ist nicht nur der CDU sowie der BI Wahren ein Demokratiedefizit zu attestieren, sondern es wird wieder deutlich, dass sich die AnwohnerInnen des „dörflichen, tausendjährigen Wahrens“ gar nicht ändern wollen: Ganz offen geben sie ihre Ablehnung gegenüber Asylsuchenden zu, indem sie darauf verweisen, dass der Standort in Wahren ‚weder für die Asylbewerber noch für die dort ansässigen Leipziger Bürger (…) eine glückliche Lösung‘ sei. „Stellt dies etwa eine offene Drohung der UnterzeichnerInnen des offenen Briefes dar?“, so die befürchtende Frage von Detlef Holz.

Der Initiativkreis Menschen.Würdig. ruft daher alle LeipzigerInnen dazu auf, sich mit Asylsuchenden, Geflüchteten, MigrantInnen und Angehörigen des muslimischen Glaubens zu solidarisieren und aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und anderen menschenverachtenden Einstellungen einzutreten und sich nicht nur den Aktionen am 1. November des Bündnisses „Leipzig nimmt Platz“ anzuschließen, sondern auch darüber hinaus aktiv zu werden.

Kundgebung des „Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz“ am 1. November ab 14 Uhr in Hör- und Sichtweite der NPD-Kundgebung in der Nähe des Moschee-Vereins in der Roscherstraße. Informationen dazu hier: http://leipzignimmtplatz.blogsport.de/

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